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Adipositasambulanz

Betreuung rund um einen bariatrischen Eingriff

Die Prävalenz der morbiden Adipositas (Body Mass Index über 40 kg/m²) nimmt in Österreich und weltweit zu. Patient:innen mit morbider Adipositas müssten, um zumindest den Bereich des Übergewichts (das entspricht einem Body Mass Index von 25–30 kg/m²) zu erreichen, zwischen 40 und 60 kg abnehmen. Eine dauerhafte Gewichtsreduktion in diesem Ausmaß ist mit konventionellen Verfahren wie der Ernährungs- und Bewegungsumstellung im Rahmen einer Lebensstilmodifikation oder einer Ernährungstherapie unter Verwendung einer Formuladiät (Mahlzeitersatz) in den seltensten Fällen erreichbar.

Die bariatrische Chirurgie mit restriktiven (Magenverkleinerung) und malabsorptiven Komponenten in unterschiedlichem Ausmaß hat sich als effektive Therapie der morbiden Adipositas etabliert.

In der Adipositasambulanz der Klin. Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel werden die Patient:innen (Body Mass Index ≥ 40 kg/m²) präoperativ durch ein multidisziplinäres Team im Hinblick auf behandlungsbedürftige Begleiterkrankungen abgeklärt. Bei Patient:innen mit Komorbiditäten (vor allem Diabetes mellitus Typ2) sollte eine Operation schon ab einem BMI von 35 kg/m² in Betracht gezogen werden.

Im Rahmen des präoperativen Ambulanzbesuchs wird weiters die Körperzusammensetzung gemessen und über die oft lebenslang erforderliche Einnahme von Nahrungsergänzungen aufgeklärt. Die Diätolog:innen erklären den Patient:innen die Folgen der chirurgischen Intervention für die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und beraten hinsichtlich des Nutzens einer präoperativen Gewichtsreduktion und einer bereits zu beginnenden Optimierung des Ernährungsverhaltens. 

Frauen im gebärfähigen Alter werden informiert, dass aufgrund der veränderten Anatomie und Physiologie ihre übliche Antikonzeption nicht ausreichend resorbiert werden könnte. Frauen mit Kinderwunsch werden weiters darüber aufgeklärt, dass eine Schwangerschaft in den ersten zwei Jahren nach einer Operation, der Phase mit ausgeprägter Mangelernährung, vermieden werden sollte. Besonderes Augenmerk liegt dann auf der optimalen Nährstoffversorgung, regelmäßigen Kontrollen und der rechtzeitigen Erkennung eines Gestationsdiabetes (GDM).

Da sich die metabolische Situation von Diabetiker:innen oft bereits wenige Wochen post-OP dramatisch verbessert, ist besonderes Augenmerk auf die Anpassung der Dosierung der Antidiabetika bzw. des Insulins zu legen.

Bei den Visiten wird der Ernährungsstatus (Mikronährstoff-, Proteinversorgung, Körperzusammensetzung), das Ernährungs- und Trinkverhalten und die Einnahme der vorgeschriebenen Nahrungsergänzungen kontrolliert.

Vor allem in den ersten sechs Monaten nach der Operation kann es zu persistierender Übelkeit und Erbrechen, und damit assoziiert, einem Thiaminmangel, kommen. Unerkannt, kann v.a. Letzterer zu neurologischen/psychiatrischen Störungen führen.

Die Kontrolle des Ernährungsstatus, des Körpergewichts und der Körperzusammensetzung sind auch im Hinblick auf verschiedene andere Aspekte notwendig. Diese sind die Vermeidung von Spätkomplikationen (mangelernährungsassoziierte negative Stoffwechsel- und Organveränderungen wie z.B. Wundheilungsstörungen), das Erkennen und das Behandeln von ernährungsassoziierten Problemen wie das Auftreten von Unterzuckerungen nach Mahlzeiten (Dumping).

Terminvereinbarung

Mo–Fr: 13:00–14:00 Uhr
Tel.: +43 (0)1 40400-60950
Ambulanztag: Mi: 8:00–13:30 Uhr