In Österreich ist die Vorsorgekoloskopie seit 2005 Bestandteil der Gesundenuntersuchung und wird für Frauen und Männer ab dem 50. Lebensjahr empfohlen. In den letzten Jahren wurde in zahlreichen Studien zunehmend die Wichtigkeit einer qualitativ hochwertigen Untersuchung unterlegt (1-5). Auch in den rezent publizierten EU Richtlinien wird betont, dass eine selten durchgeführte, qualitativ hochwertige Vorsorgekoloskopie für die Patient:innen von größerem Vorteil ist als häufig durchgeführte Endoskopie mit niedrigerem Qualitätsstandard.
Da es in Österreich bisher keine Programme zur Erfassung und Kontrolle der Qualitätsstandards in der VU Koloskopie gibt, wurde 2007 von der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie gemeinsam mit dem Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger und der Österreichischen Krebshilfe das „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge“ ins Leben gerufen. Die Teilnahme basiert auf freiwilliger Basis. Derzeit nehmen ca. die Hälfte aller endoskopierenden Stellen in Österreich (Krankenhäuser, Ordinationen und Ambulatorien) an dem Projekt teil. Nähere Informationen sind unserer Homepage zu entnehmen.
Aufgrund des großen Erfolges wurde das auf zwei Jahre ausgestellte Zertifikat, das als Pilotstudie ins Leben gerufen wurde, bereits das fünfte Mal verlängert und umfasst eine Datenbank mit > 200.000 Vorsorgekoloskopien.
Ziel der Forschungsgruppe:
Teilnehmer:innenbetreuung, Einführung neuer Qualitätskriterien für die Darmkrebsvorsorge, Überprüfung der Qualitätskriterien, Entwicklung von Guidelines (aktuell wird eine Polypektomie und Mucosektomie Guideline der ESGE entwickelt), regelmäßiges Feedback an die Teilnehmer:innen sowohl über die eigene Untersuchungsqualität als auch im Vergleich zu anderen Teilnehmer:innen (bundeslandweit und österreichweit), Kommunikation neuester Publikationen/Richtlinien im Bereich (Vorsorge-)Koloskopie.