Seit 1991 wird diese Spezialambulanz angeboten und erfreut sich reger Zuweisungen, sowohl von niedergelassenen Ärzt:innen in Spezialfragen zum Thema Zöliakie, als auch von anderen Krankenhäusern. Zuletzt wurden hier ca. 1300 Patient:innen mit Zöliakie betreut, womit sie die bei weitem größte Erwachsenenzöliakieambulanz Österreichs darstellt. Da die Prävalenz der Zöliakie in Europa zwischen 1:100 oder gar 1:50 liegen dürfte, wird der Bedarf in Zukunft noch deutlich ansteigen. Insbesondere wurde in den vergangenen Jahren eine neue Form der Glutenunverträglichkeit erkannt, die sogenannte nichtzöliakiebedingte Zöliakie (NCGS), die von der Zöliakie abzugrenzen ist.
Es werden in dieser Spezialambulanz sowohl Erstabklärungen in der Differentialdiagnose Zöliakie, als auch Follow-up-Untersuchungen angeboten. Kontrolluntersuchungen erfolgen nicht-invasiv mit endomysialen Antikörpern, Tissue-Transglutaminase-Antikörpern, Antigliadin-Antikörpern, Saccharose-Permeabilitätstest oder auch invasiv mit Dünndarmbiopsie (gastroskopisch). Überdies erfolgt auch die Kontrolle sekundärer Mangelerscheinungen (Vitamine etc.) und der Knochendichte bei Bedarf.
Weiters werden den Patient:innen ein Familienscreening, eine diätetische Beratung und Überwachung unter glutenfreier Diät in 1-2-jährigen Abständen angeboten. Sehr fruchtbar hat sich in den vergangenen Jahren die Zusammenarbeit mit der Klinischen Pathologie entwickelt, wobei es nun möglich ist, eindeutige histologische Kriterien und Stadieneinteilungen festzulegen und oft auch fehldiagnostizierte Patient:innen der richtigen Diagnose zuzuführen. Für die Frühdiagnose des intestinalen Lymphoms bei refraktärer Zöliakie wurde der FDGT-PET Scan (mit SUV) etabliert und es besteht eine Kooperation mit der Onkologie.