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14.05.2025 - Neue Erkenntnisse zu Januskinase-Inhibitoren (JAKi) bei immunvermittelten entzündlichen Erkrankungen (IMIDs)

Neue Erkenntnisse zu Januskinase-Inhibitoren (JAKi) bei immunvermittelten entzündlichen Erkrankungen (IMIDs)

Zwei umfassende systematische Übersichtsarbeiten in Annals of the Rheumatic Diseases veröffentlicht

Die Behandlung immunvermittelter entzündlicher Erkrankungen (IMIDs) hat sich durch den Einsatz von Januskinase-Inhibitoren (JAKi) grundlegend verändert. Um eine klarere und evidenzbasierte Perspektive auf die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Wirkstoffe zu bieten, wurden zwei umfangreiche systematische Literaturübersichten durchgeführt und in den Annals of the Rheumatic Diseases (2025) veröffentlicht. Erstautorin ist Victoria Konzett, angehende Rheumatologin an unserer Abteilung. Diese Übersichten bildeten die wissenschaftliche Grundlage für die 2024 erfolgte Aktualisierung der internationalen Expertenkonsens-Statements zum Einsatz von JAK-Inhibitoren bei IMIDs.

Wirksamkeit von JAK-Inhibitoren bei IMIDs

In der ersten Übersichtsarbeit, Efficacy of JAK Inhibitors in Immune-Mediated Inflammatory Diseases, analysierte das Forschungsteam unter der Leitung von Victoria Konzett über 10.500 wissenschaftliche Arbeiten. Die Analyse umfasst 21 verschiedene JAK-Inhibitoren und deren Einsatz bei 51 unterschiedlichen IMIDs und basiert auf den Daten aus 102 randomisierten kontrollierten Studien.

Ein zentrales Thema der Arbeit ist zudem die Selektivität von JAK-Inhibitoren – also die gezielte Hemmung bestimmter JAK-Unterformen – und deren potenzieller Einfluss auf Therapieansprechen und Verträglichkeit. Dieses Konzept ist entscheidend für die zukünftige Entwicklung maßgeschneiderter Behandlungsstrategien.

Sicherheit von JAK-Inhibitoren bei IMIDs

Die zweite Übersichtsarbeit, Safety of JAK Inhibitors in Immune-Mediated Inflammatory Diseases, widmet sich eingehend der Sicherheitsbewertung von JAKi. Über 13.900 Studien wurden gesichtet, wobei 209 Arbeiten in die Analyse einflossen – darunter klinische Studien, Langzeitverlaufsdaten und Real-World-Evidence.

Im Fokus stehen dabei insbesonders potenzielle Risiken wie:

  • Kardiovaskuläre Ereignisse
  • Schwere Infektionen
  • Malignitätsrisiken

Diese gründliche Analyse unterstützt eine fundierte Nutzen-Risiko-Bewertung, die für eine personalisierte Versorgung unerlässlich ist. Der Bericht unterstreicht die Bedeutung der Patientenstratifizierung und der Wachsamkeit bei der Überwachung, insbesondere in Patient*innengruppen mit erhöhtem Risiko für unerwartete Ereignisse.Fortschritt durch evidenzbasierte Medizin

Beide Arbeiten bieten eine wertvolle Erkenntnisse für Ärzt*innen, Forscher*innen und Entscheidungsträger*innen im Gesundheitssystem. Sie zeigen deutlich: Die Zukunft der IMID-Therapie liegt in der personalisierten Medizin, in der Wirksamkeit und Sicherheit gleichermaßen berücksichtigt werden.

Anerkennung

Ein besonderer Dank gilt Victoria Konzett, PhD-Studentin an der Klinischen Abteilung für Rheumatologie der Medizinischen Universität Wien, die als korrespondierende und Erstautorin beider Arbeiten maßgeblich zur Umsetzung beigetragen hat. Wir gratulieren ihr und allen Co-Autor*innen herzlich zu diesen bedeutenden Veröffentlichungen.

Die vollständigen Arbeiten sind in der Annals of the Rheumatic Diseases (Ausgabe 2025) nachzulesen:

https://doi.org/10.1016/j.ard.2025.01.024
https://doi.org/10.1016/j.ard.2025.01.023

Weitere Informationen zu unserer Forschung finden Sie auf unserer Forschungsseite.