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29.01.2025 - MDR-RA

Das MDR-RA-Konsortium in Mailand, Italien, Jänner 2025

29.01.2025 - Unsere Abteilung beteilt an neuem europäisches Projekt zu multiresistenter rheumatoider Arthritis: MDR-RA

Das Projekt MDR-RA (Multi-Drug Resistance in Rheumatoid Arthritis) ist offiziell gestartet: Es handelt sich um eine internationale Forschungsinitiative mit einem Gesamtbudget von 8,4 Millionen Euro, die von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Horizon Europe und dem Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation finanziert wird. An dem von der Humanitas-Universität koordinierten Projekt sind 23 Partner aus 12 europäischen Ländern beteiligt, neben der MedUni Wien sind weitere renommierte akademische Einrichtungen, führende Unternehmen, Gesundheitsorganisationen und Patientenverbände involviert.

Das MDR-RA-Projekt zielt darauf ab, die molekularen Mechanismen zu identifizieren, die der Arzneimittelresistenz bei schwer zu behandelnder rheumatoider Arthritis zugrunde liegen, und diese mit klinischen Risikofaktoren zu verknüpfen. Ziel ist es, personalisierte Prognosemodelle zu entwickeln und die Behandlung der Patienten zu optimieren und gleichzeitig die sozioökonomischen Auswirkungen der Krankheit zu verringern.

„Dieses Projekt stellt einen grundlegenden Fortschritt im Verständnis der molekularen Grundlagen der Multiresistenz bei rheumatoider Arthritis dar. Durch einen präzisionsmedizinischen Ansatz wollen wir die Patientenversorgung mit gezielteren und wirksameren Therapien verändern“, erklärte Prof. Costantino Pitzalis, Projektkoordinator und Professor für Rheumatologie an der Humanitas-Universität, wo er auch die Facharztschule für Rheumatologie leitet, sowie an der Queen Mary University of London, wo er seine klinischen und wissenschaftlichen Aktivitäten ausübt.

Ein innovativer Ansatz für die Behandlung einer komplexen Krankheit

Rheumatoide Arthritis ist die häufigste chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung, von der etwa 1 % der erwachsenen Bevölkerung betroffen ist. Allein in der Europäischen Union sind rund 3 Millionen Menschen davon betroffen. Die Erkrankung, die das Leben der Patienten erheblich beeinträchtigt, kann zu Behinderungen führen und verursacht beträchtliche wirtschaftliche und soziale Kosten, die in Europa auf 55 Mrd. EUR jährlich geschätzt werden, und stellt eine besonders komplexe klinische Herausforderung dar, wenn die Patienten eine Resistenz gegen bestehende Therapien entwickeln.

Ziel des MDR-RA-Projekts ist es, neue, personalisierte und wirksamere Lösungen für diese Patienten zu finden, indem klinische und molekulare Daten zusammengeführt werden, insbesondere durch die Untersuchung der Synovialmembran, dem Zielgewebe der Krankheit. Die Synovialbiopsie, ein minimalinvasives Verfahren, das in der klinischen Routinepraxis noch zu wenig genutzt wird, ermöglicht die Analyse von Gelenkgeweben mit hochmodernen Technologien, um signifikante molekulare Biomarker, nicht nur des entzündlichen Typs, zu entdecken, die die Therapieauswahl leiten können.

Diese Daten werden zusammen mit den klinischen Informationen der Patienten mit Hilfe künstlicher Intelligenz verarbeitet, um einen umfassenden Vorhersagealgorithmus namens iCare-RA zu erstellen. Dieses Instrument wird für die Personalisierung von Behandlungen und die Verbesserung der klinischen Ergebnisse von zentraler Bedeutung sein.

„Letztlich bringt uns dieses Projekt der Zukunft der Präzisionsrheumatologie einen Schritt näher“, schließt Pitzalis und skizziert eine vielversprechende Vision für die Behandlung komplexer chronischer Krankheiten.