Die Rheumatologie (altgr. rheuma, „Strömung“, „Fluss“) ist eine Fachdisziplin der Inneren Medizin und beschäftigt sich mit über 400 Krankheiten, die dem rheumatischen Formenkreis zugeordnet werden.
Die erste klinische Beschreibung erfolgte durch Guillaume de Baillou (1538–1616), welcher, nach der in der Renaissance in der Medizin vorherrschenden Körpersaftlehre glaubte, dass Schleim vom Hirn in die Extremitäten fließe.
Rheumatische Erkrankungen umfassen hauptsächlich durch das Immunsystem bedingte, chronisch entzündliche Zustände, welche, je nach Erkrankung zumeist, Gelenke und Knochen, Bindegewebe, Muskeln und Gefäße betreffen, prinzipiell aber in jedem Organsystem auftreten können. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und komplex und in vielerlei Hinsicht, nach derzeitigem Wissensstand, noch nicht vollständig geklärt.
Die Diagnosestellung einer rheumatischen Erkrankung erfordert neben einer ausführlichen Anamnese und einer klinischen Untersuchung auch Laboruntersuchungen von Blutproben. Weiters ist gegebenenfalls auch eine Punktion von entzündlich geschwollenen Gelenken, mit anschließender Untersuchung des gewonnenen Punktats, zur Diagnosestellung notwendig.
Durch den stetigen wissenschaftlichen Fortschritt in den vergangenen Jahrzehnten konnten für viele rheumatische Erkrankungen effektive neue Therapiemöglichkeiten erschlossen werden, welche neben einer Minderung der Beschwerdesymptomatik vor allem eine fortschreitende, irreversible Schädigung der betroffenen Gelenke bzw. Organe verhindern können.