Obwohl die rheumatoide Arthritis (RA) die am intensivsten beforschte der systemischen Autoimmunerkrakungen darstellt, ist ihre Pathogenese noch immer nicht vollständig aufgeklärt.
Das gilt insbesondere für die initialen Ereignisse, das heißt den die Krankheit auslösenden Bruch der immunologischen Toleranz, der zur Aktivierung autoreaktiver T-Zellen und Bildung von Autoantikörpern führt, die insbesondere gegen citrullinierte Epitope bestimmter Proteine gerichtet sind. Das Hauptinteresse der Arbeitsgruppe gilt daher der Erforschung dieser Prozesse, wobei die Arbeiten sowohl an von Patient:innen gewonnenen Zellen und Antikörpern als auch an Tiermodellen der RA durchgeführt werden.
Im Rahmen dieser Arbeiten gelang die Charakterisierung humaner autoreaktiver T-Zellen, die spezifisch gegen ein Antigen gerichtet waren, gegen das auch Autoantikörper gebildet werden, und somit ursächlich an der Krankheitsentstehung beteiligt sein könnten. Die bislang aus Tiermodellen gewonnenen Erkenntnisse legen nahe, dass gesteigerte Apoptose bzw Nekrose, also Zelltod, in lymphoiden Organen ein entscheidendes Ereignis beim Toleranzbruch darstellen könnte. Dabei scheint vor allem den dabei freigesetzten Nukleinsäuren und deren intrazellulären Rezeptoren eine bedeutende Rolle zuzukommen. Darüber hinaus werden auch die nachgeschalteten Effektormechanismen untersucht, wobei die synovialen Fibroblasten im Zentrum des Interesses stehen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der diagnostischen Wertigkeit von Autoantikörpern, insbesondere in Bezug auf deren prognostische Aussagekraft hinsichtlich des Anprechens auf bestimmte Therapien. Es geht dabei also um die Frage, ob Autoantikörper Hilfestellung nicht nur bei der Erstellung der Diagnose, sondern auch bei die Therapie betreffenden Entscheidungen leisten können. Dieser Fragestellung wird derzeit im Rahmen zweier von der EU geförderten multinationalen Projekten nachgegangen.