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HIV und Leber

Seit der Verfügbarkeit von effektiven HIV-Therapien (antiretrovirale Kombinationstherapien, cART) stellen Lebererkrankungen eine der häufigsten Todesursachen bei HIV-infizierten Personen dar. Insbesondere die Virushepatitis (chronische Hepatitis B und C), aber auch Fettlebererkrankungen (NAFLD/NASH) und medikamentös induzierte Leberschädigungen (drug-induced liver injury, DILI) kommen bei Patient:innen mit HIV-Infektion häufig vor. Die Forschungsgruppe um Thomas Reiberger betreibt eine Spezialambulanz für Lebererkrankungen bei HIV-Patient:innen, die als eine wichtige Anlaufstelle für Patient:innen mit bekannter oder unbekannter Lebererkrankungen fungiert.

Die Vienna HIV & Liver Study Group hat hier eine enge Kollaboration nicht nur mit der Klinischen Abteilung für Immundermatologie im AKH Wien (Leiter Ass.Prof. Dr. Armin Rieger), sondern auch mit der Immunambulanz im Otto-Wagner-Spital (Leiterin OÄ Dr.in Brigitte Schmied), sowie mit niedergelassenen HIV-Spezialist:innen (ÖGNAHIV: Österreichische Gesellschaft für niedergelassene Ärzte zur Betreuung HIV-Infizierter) aufgebaut. Des Weiteren besteht ein enger Bezug zur Österreichischen HIV-Kohortenstudie (AHIVCOS, Leiter Prof. Dr. Robert Zangerle von der Universitätsklinik für Dermatologie in Innsbruck).

Die Forschungsgruppe trug maßgeblich zur Weiterentwicklung der antiviralen Therapie von chronischer Hepatitis C bei HIV-Patient:innen bei, indem im Rahmen von Studien sowohl die Effektivität der traditionellen Interferon-basierten Therapie also auch die Therapie mittels Protease-Inhibitoren der ersten Generation deutlich optimiert wurde. Aktuell wird eine Heilungsrate der chronischen HCV Infektion von fast 100% auch bei HIV-koinfizierten Patient:innen mit neuen Interferon-freien Therapien erreicht.

In der Spezialambulanz für Lebererkrankungen bei HIV-Patient:innen steht den Patient:innen neben der Expertise der Ärzt:innen der Forschungsgruppe eine Vielzahl von laborchemischen und nicht-invasiven Methoden zur Diagnostik zur Verfügung. Des Weiteren wird in der Spezialambulanz bei Patient:innen mit schwerer Lebererkrankung invasive Abklärung mittels Pfortaderdruckmessung und sicherer(transjugulärer) Leberbiopsie durchgeführt.

Termine in der Spezialambulanz für Lebererkrankungen bei HIV-Patient:innen können zumeist kurzfristig vereinbart werden.

Prof. PD Dr. Thomas Reiberger

Leitung